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30.03.2021

Vorwort & Teil Kapitel 1

Vorwort

Mattheo ist tot. Toll, ich wollte nicht wie **Agnes** anfangen… Aber anscheinend muss ich es. Es sollte verboten werden, Geschichten so zu beginnen. Den Hauptteil an den Anfang stellen, die Gefühle vorweg nehmen. Den Protagonisten einfach so… Wer ist eigentlich Mattheo?

Kapitel 1 - Beerdigung

Beerdigungen waren für mich immer ein Ort der Trauer, der Tränen, aber auch der Erleichterung. Niemals werde ich vergessen, wie die Beerdigung meiner Urgroßmutter und meines Opas war. Es begann wie eine normale Messe, es wurde gebetet, eine Lesung wurde abgehalten, ich ging zum Podest und rezitierte einen Text, welchen ich Tage vorher schrieb. Danach wurden Lieder gesungen und der Sarg wurde zu Grabe getragen. Man nahm die Beileidsbekundungen entgegen, verabredete sich beim Restaurant, und fuhr hin. Immer wenn wir da zusammen saßen, fragte ich mich:

Wie wird meine Beerdigung aussehen? Wer wird kommen?

Wird es eine große Feier wir bei meiner Oma, oder eher klein, wie bei meinem Opa? So beschäftigte ich mich länger mit dem Tod, mit dem Ende. Was danach passiert, oder ob da-nach etwas passiert. Versteht mich nicht falsch, ich bin Christ. Ich glaube an einen Gott, bzw. ich glaube an ein höheres Wesen in der Transzendenz, jenseits unserer immanenten Vorstellungskraft, welches die Christen Gott nennen. Jedoch stimme ich nicht mit der Beschreibung seines Wesens über ein. In meiner Vorstellung ist es gar unmöglich, es zu benennen, nur würde das den Diskurs völlig entgleiten lassen, wenn man sich nicht mal auf eine Beschreibung des Diskussionsgegenstandes einigen kann. Wenn wir die Allmacht Gottes beschreiben können, ist er dann überhaupt noch allmächtig? Wenn wir sagen können, er kann alles, kann er es dann wirklich? Was ist dieses alles?

Alles was man sich vorstellen kann? Ist es aber dann alles?

Es ist doch nur alles, was wir uns in unserer immanenten Ebene vorstellen können, aber was in der transzendenten Ebene möglich ist, ist uns nicht mal möglich zu beschreiben. Ist es dann nicht einfacher zu sagen: Danach kommt nichts? Wobei nichts dann alles meint, was wir uns nicht vorstellen können. Ich weiß es nicht.

Ich zerbreche mir den Kopf, gleite in Heulkrämpfe oder Depressionen, habe Existenzängste und weiß nicht mit diesen umzugehen. Ist dann letzten Endes nichts so wichtig, dass wir unser Leben danach stellen sollten, nichts zu erreichen? Doch was bedeutet das für uns, für unsere Gesellschaft?

Sind wir dann auch ein Teil von nichts?

Und wir hoffen, nicht vergessen zu werden? Dass unsere Geschichte weitererzählt wird? Ist es dann aber auch MEINE Geschichte? Ist sie nur ein Teil von einer Geschichte? Vielleicht von einer anderen Person, dessen Leben ich stark beeinflusst habe.

Es ist ganz normal, sich Gedanken über den Tod und das Leben danach zu machen. Es gibt viele Menschen, die versuchen, Trost und Antworten in ihrem Glauben zu finden, während andere eher die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es nach dem Tod nichts mehr gibt. Es gibt keine definitive Antwort darauf, was nach dem Tod passiert und jeder muss seine eigenen Überzeugungen darüber haben.

Es ist auch normal, sich Gedanken darüber zu machen, wie man in Erinnerung bleiben wird, nachdem man gestorben ist. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man dies erreichen kann, wie zum Beispiel indem man einen positiven Einfluss auf andere Menschen hat, indem man etwas Bedeutungsvolles tut oder indem man eine eigene Geschichte hinterlässt, die weiter erzählt wird.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass unser Leben ein kleiner Teil eines größeren Ganzen ist und dass wir alle unseren Beitrag zur Welt und zu den Menschen um uns herum leisten. Es ist auch wichtig, dass wir das Beste aus unserem Leben machen und uns darauf konzentrieren, glücklich und erfüllt zu sein, anstatt uns ständig Gedanken darüber zu machen, was nach dem Tod passiert.

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